Flexibilität von Schläuchen aus Polyurethan

Minimaler Biegeradius als Messgröße für die Flexibilität

Gewisse Messgrößen kennt jeder: Die Temperatur wird in Grad Celsius angegeben. Der Druck wird in Bar gemessen. Doch wie sieht es mit der Flexibilität eines Schlauchs aus? Auch hier gibt es eine Messgröße, mit der sich Polyurethanschläuche in Sachen Flexibilität untereinander vergleichen lassen: Den minimalen Biegeradius.

Natürlich hinkt der Vergleich zu den altbekannten Messgrößen ein wenig, dennoch lässt der minimale Biegeradius verlässliche Aussagen über die Flexibilität eines Schlauches zu. Dabei gibt die Messgröße an, wie eng dieser verlegt werden kann, ohne abzuknicken. Beispielsweise kann ein Schlauch aus Polyether Polyurethan mit einem Außendurchmesser von 16mm in einem Radius von 55mm verlegt werden, ohne abzuknicken. Im Falle von Polyester basiertem Polyurethan sind es beim selben Außendurchmesser jedoch 65mm Radius, die beim Verlegen eingehalten werden müssen, damit der Schlauch nicht abknickt. Ist eine Verlegung auf engem Raum geplant, dann ist der Polyether basierte Schlauch also die bessere Wahl.

Allgemein gehört die Flexibilität zu den großen Stärken von Polyurethan im Vergleich mit anderen Materialien. Das deutlich härtere Material Polyamid zum Beispiel, benötigt deutlich mehr Platz beim Verlegen. Hier geht es zu einem Vergleich zum Thema Polyamid vs. Polyurethan.

Was beeinflusst die Flexibilität von Polyurethanschläuchen?  

Der Materialtyp wurde bereits als Einflussfaktor auf die Flexibilität eines Schlauchs benannt. Polyurethan ist allgemein sehr flexibel, jedoch gibt es auch zwischen den einzelnen Sorten teilweise deutliche Unterschiede. Soll ein Polyurethanschlauch mit sehr wenig Platz verlegt werden, muss also zunächst ein möglichst flexibler Materialtyp gefunden werden. Dabei dürfen natürlich auch andere Faktoren wie die benötigte Druckstabilität oder die Resistenz gegen Umwelteinflüsse nicht außer Acht gelassen werden. Der flexibelste Schlauch ist also nicht immer gleich die beste Wahl.

Die Härte: Ähnlich wie bei Arbeitsdruck und Berstdruck spielt der Härtegrad auch bei der Flexibilität eine große Rolle. Gewissermaßen sind Druckresistenz und Biegsamkeit als Gegenspieler zu betrachten. Je härter das Material, desto mehr Druck hält der Schlauch stand. Auf der anderen Seite wird jedoch auch der minimale Biegeradius größer, wenn die Härte des Materials zunimmt.

Die Wandstärke: Auch die Wandstärke spielt bei der Biegefähigkeit eines Polyurethanschlauchs eine große Rolle. Leider ist die Regel hier die gleiche wie im Falle der Härte: Je dicker die Wand, desto höher die Druckresistenz aber desto geringer die Flexibilität.

Spezialvarianten: Biegt man einen Schlauch aus Kunststoff, wird dieser abknicken sobald der minimale Biegeradius unterschritten wird. Hierfür ist auch der extrem flexible Werkstoff Polyurethan keine Ausnahme. Jedoch gibt es Spezialvarianten, mit denen noch engere Biegeradien möglich gemacht werden, wie den Knickschutzschlauch KSS. Diese Sonderfertigung besitzt ein Innenprofil, das Durchfluss ermöglicht egal wie stark der Schlauch gebogen wird.