Unter Umweltgesichtspunkten war der Strombezug bei PAPUREX bislang alles andere als eine Schwachstelle. Wie in der aktuellen Auflage der Umwelterklärung beschrieben, bezieht das Unternehmen bereits seit 2003 ausschließlich Ökostrom. Den Downloadlink zur Umwelterklärung gibt es auf unserer Homepageseite zur Umwelt. Darüber hinaus tragen mittlerweile 244 Solarpanels auf den Produktions- und Bürogebäuden dazu bei, die Nutzung von Netzstrom zu minimieren. Dennoch wurde nun mit der Einführung eines Energiemanagementsystems ein weiterer Schritt hin zu mehr Energieeffizienz umgesetzt.
Grundvoraussetzung für die Nutzung der Energiemanagement-Software ist, wie nahezu immer, die Installation der passenden Hardware. Dafür haben die Kollegen aus der PAPUREX-Werkstattabteilung bereits Ende des Jahres 2024 damit begonnen, die Hauptverbraucher des Firmensitzes mit separaten Zählermodulen auszustatten. So können nun beispielsweise die Granulattrocknung, das Druckluftsystem oder die E-Auto-Ladeinfrastruktur getrennt voneinander ausgewertet werden.
Lastspitzen für mehr Energieeffizienz vermeiden
Durch das Energiemanagementsystem kann nun in Echtzeit analysiert werden, welcher der Verbraucher gerade wie viel Netzleistung bezieht. Das ist unter mehreren Gesichtspunkten hilfreich: Unter anderem können auf diese Art und Weise sogenannte Lastspitzen vermieden werden. Eine Lastspitze ist ein kurzzeitiger Spitzenverbrauch, der aufgrund der Netzbelastung einen großen Einfluss auf die Stromrechnung eines Unternehmens haben kann. Der Netzbezug von PAPUREX wird also „geglättet“, sodass der Stromversorger weniger Probleme hat auch anderen Nutzern Strom bereitzustellen. Das ist gerade in Ländern wie Deutschland, die einen signifikanten Teil ihres Stroms durch erneuerbare Energien beziehen, besonders wichtig. Beispielsweise müssen durch eine gleichmäßigere Netzbelastung sogenannte Spitzenlastkraftwerke, die oftmals noch mit fossilen Energieträgern betrieben werden, seltener in Betrieb genommen werden. Im Fall von erneuerbaren Energien kann die Produktion nämlich nicht spontan hochgefahren werden – es scheint eben nur so viel Sonne oder es weht so viel Wind, wie die Wetterlage es zulässt. Das Vermeiden von Lastspitzen hat darüber hinaus viele weitere Vorteile, wie die Schonung der Netzinfrastruktur oder das Vermeiden von Bereitstellungsverlusten.
Im Alltag erfordert das „Glätten“ des Energieverbrauchs einiges an Prioritätsmanagement: Natürlich ist es nicht damit getan, dass man das Entstehen einer Lastspitze frühzeitig erkennt – man muss sie auch verhindern. Das kann nur gelingen,
wenn Verbräuche reduziert oder ganz abgeschaltet werden. Das geht wiederum nicht mit allen Verbrauchern. Im Geschäftsbetrieb von PAPUREX wäre es zum Beispiel nicht zielführend einfach eine Produktionsanlage abzuschalten. Die Frage, ob die E-Autos der Kolleginnen und Kollegen gerade mit voller Geschwindigkeit laden müssen, lässt schon eher Raum für Anpassungen zu.
Weitere Schritte für die Verbesserung der Energieeffizienz
Zudem können durch die Echtzeitauswertung verdeckte Verbräuche aufgedeckt werden. So fällt es direkt auf, wenn der Kompressor am Wochenende anspringt, obwohl er nicht benötigt wird oder wenn die Zeitschaltung der Granulattrocknung noch nicht perfekt ausgerichtet ist. Darüber hinaus lässt das System Rückschlüsse auf die Vitalität einzelner Verbraucher zu. Steigt beispielsweise der Stromverbrauch des Pneumatiksystems vom einen auf den anderen Tag an, lässt dies Rückschlüsse auf ein Leck in der Leitung zu.
Der nächste Schritt zur Optimierung des Stromverbrauchs ist die Installation eines Energiespeichers. Dieser kann in Zeiten der Überproduktion, beispielsweise wenn die Produktion steht, aber die Sonne scheint, geladen werden. Diese Energie steht dann zur Verfügung, wenn Lastspitzen zu entstehen drohen, aber gerade kein Verbraucher heruntergefahren werden kann.
Bevor ein solcher Energiespeicher bei PAPUREX installiert wird, gilt es jedoch die Modernisierung der Heizungsanlage abzuschließen, die bereits im vollen Gange ist. Das kommunizierte Ziel der CO2-Neutralität in Scope 1 und Scope 2 rückt damit in greifbare Nähe.